Oli hat geschrieben:Ich mische mich hier auch mal kurz ein: 'Football is for you and me, not for fucking Industry.' Und weg.
damit hast du sowas von Recht...
Aber um mal auf das Produkt einzugehen.
Viele behaupten, dass das Konstrukt dem Ostfußball gut tun wird. Doch frage ich mich an der Stelle:
1. Was ist Ostfußball? Warum wird, wenn man es braucht, pseudomoralistisch die Mauer immer wieder als Argument hergezogen?
2. Dieses Produkt wird dem "Ostfußball" nachhaltig schaden. Junge talentierte Spieler werden für Geld nach Leipzig gelockt, nur um dort eine talentierte Masse darzustellen, in der der Großteil wieder namenlos verschwinden wird.
3. Wenn wir schon beim "Ostfußball" sind. Was hat RotzeBrause mit dem Osten zu tun? Nichts, keinerlei regionale oder lokale Bindung nur Werbung, dafür aber die eigenen Werte verkaufen? Nö, nicht mit mir
4. Rasenball wirft mit Geld nur um sich. Ablösesummen im sechs- bis siebenstelligen Bereich. Keine Probleme bei der Stadionmiete, Gehälter die eines Zweit- oder Erstligisten würdig sind. Sind wir doch mal ehrlich, wenn man schon von "Ostfußball" redet, dann schwingt da auch immer (bei mir) das Wort Mangelwirtschaft, haushalten mit wenigen Ressourcen mit. Kampf ums wirtschaftliche Überleben. Und nun kommt der Österreicher und wirft mit dem Geld um sich, welche Ausstrahlung hat das auf die Menschen? Richtig, mit Geld kann man ja alles kaufen. Und was ist mit ehrlicher Arbeit, wie sie in Aue, Cottbus, Halle oder auch Erfurt geleistet wird? Diese ehrliche Arbeit wird vom Erfolg des Geldes beim Konstrukt einfach in den Hintergrund gerückt. Ist es das, was wir den nächsten Generationen weiter geben wollen? Scheiss auf Arbeit, warte auf den Onkel mit Geld! Wenn Fußballleipzig wirklich interesse am ehrlichen Sport gehabt hätte, dann hätte man niemals diese WM-Arena, die am tatsächlichen Bedarf in der Messestadt vorbei geht, bauen dürfen. Dieser Betonklotz ist doch einer der Sargnägel, warum beide Vereine an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden. Und dann kommt der reiche Onkel, gibt ein paar Euros aus und alle Leipziger setzen sich ins gemachte Nest. Bravo, so geht man mit der eigenen Tradition um.
5. Solange eine Marketingabteilung vorgibt, wie das Maskottchen aussieht, solange eine Konzernleitung die Fanlieder bestimmt, solange Mitbestimmung bei Rasenball Sport ein Fremdwort ist, solange muss man dagegen kämpfen. Blöd nur, dass das bloß ein paar traditionalistische "Spinner" so sehen und der Rest wie die Lemminge mit dem Erfolg rumhuren...
So, ich hoffe ich habe niemanden beleidigt, nicht, dass ich noch jemanden in Watte packen muss...