Beitragvon EFU » Donnerstag 9. September 2010, 21:33
Nach der Begrüßung mit anschließender Raumbesichtigung nahmen Herr Rombach und Herr Goss ihre Plätze ein. Man erläuterte die Fortschritte, die man mit dem Raum gemacht hatte und erklärte, wie man sich finanziert. Eckpunkte waren:
- das Vorhaben 100+x
- Sachspenden(Trikot, Sporttaschen, Sportausrüstung der letzten Saison) einzelner Spieler für die Verlosung unter den Mitgliedern
- die Fördermitgliedschaft
*Herr Rombach/ Herr Goss sie sind ja mittlerweile schon ein paar Jahre verantwortlich für den Club. Wie kam es zu der Verbindung mit dem FC RWE und was war ihre erste Amtshandlung?
R: „Das weiß ich selber nicht mehr genau *lacht*. 2005 spielte der RWE ja in der 2. Liga und stieg im ersten Jahr ab. Wir waren zu dem Zeitpunkt nur im Aufsichtsrat vertreten, welcher bezüglich der finanziellen Situation und der einhergehenden Aussichtlosigkeit ziemlich gelähmt war. Herr Goss und ich wollten den Versuch, den Verein mit seinen 400.000 Euro an kurzfristigen Verbindlichkeiten noch irgendwie zu retten, angehen und sagten uns ‚Das schaffen wir!’“. Wir hatten unseren eigenen Wirtschaftsprüfer, mit dessen Hilfe wir die verbleibenden 4 Wochen voll ausgereizt hatten. Die eigene Arbeit musste ruhen und wir versuchten Tag und Nacht, das nötige Geld ran zu schaffen. Der DFB glaubte schon gar nicht mehr daran, dass wir zu dem anberaumten Termin erscheinen würden. An dem besagten Tag mussten die Unterlagen bis 12 Uhr abgegeben werden, wir gerieten noch in einen Stau und kamen somit kurz vor 12 mit den Unterlagen beim DFB an. Die Frage nach den Bürgschaften konnten wir lächelnd verneinen – so etwas brauchten wir nicht. Nach dieser Hürde wollten wir auch weitermachen und das tun wir nun schon seit 5 Jahren mit viel Herzblut. Die Führung eines solchen Vereins ist immer schwierig und es passieren leider auch Fehler.
G: Ich bin seit 20 Jahren in Erfurt. Ich kenne Herrn Neumann sehr gut und auch sonst pflege ich gute Kontakte zu vielen Unternehmen. Wir beide waren somit damals ein gutes Team. Um den Verein zu retten, mussten eben viele Bekannte bluten *lacht*. Es macht viel Spaß, im Verein zu arbeiten und etwas zu bewegen. Trotz vieler Anfeindungen haben wir uns immer gesagt: „Wir schaffen das.“
* Was hat sich seitdem alles verändert?
R: Es hat sich viel verändert. Die Finanzen haben sich stabilisiert, trotz der Unkenrufe, dass Kammlott aus akuter finanzieller Not heraus verkauft werden musste - ich sage es hier noch einmal, das ist alles Quatsch. Weiterhin haben wir ein eigenes Catering entwickelt, der Klub der Hundert ist von 30 Sponsoren auf derzeit 90 angewachsen und wir haben die Idee durchgesetzt, ein separates V.I.P. Zelt an relativ guter Position zu erstellen. Besonders der letzte Punkt wird von Großsponsoren sehr gut angenommen, da hier während des Spiels Geschäftsbeziehungen aufgebaut und gepflegt werden können. Der FC Rot-Weiß stellt also als Geschäftspartner wieder eine seriöse Adresse dar, auch wegen den nicht ganz utopischen Aussichten und Chancen im sportlichen Bereich.
* Wie beurteilen Sie das "Nachwuchskonzept" des RWE?
R: Im Nachwuchsbereich wird m.E. sehr gute Arbeit geleistet – trotz der finanziellen Situation. Im Jahr fallen auf den Nachwuchs ca. 300.000 Euro und es wird viel Wert auf Schule und Ausbildung gelegt, so dass die jungen Spieler über den Verein auch zu einer vernünftigen Ausbildung kommen. Weiterhin haben wir das Scouting stark erweitert, das heißt, dass nun auch in Bayern, Niedersachsen und Hessen nach jungen Talenten Ausschau gehalten wird. Dies wurde unter der Leitung von Herrn Hörgl realisiert, man kann ihm hier eine hervorragende Leistung bescheinigen, trotz der Unkenrufe aus dem Fanumfeld. Ich bin optimistisch, dass sich der Nachwuchs mit ihm noch weiter entwickeln wird. Ein gutes Beispiel ist unsere U23, mit einer momentan guten Platzierung in der Oberliga.
* Wenn wir gerade bei unserer Zweiten sind, haben sie in irgendeiner Weise Einfluss auf die Termine der Ansetzungen? Ich spiele auf das zeitgleiche Spiel der Zweiten gegen J*** an, als wir gegen Babelsberg spielten.
R/G: Nein da haben wir keinerlei Einfluss.
* Kann man die Zweite näher in den Fokus rücken, wenn man das (meist) Sonntagsspiel z.B. mit auf die Ankündigungsplakate der Ersten druckt?
R/G: Das würde gehen, eine gute Idee.
*Jetzt wird es etwas heikel: Thema Eintrittspreise. Generell sind wir der Meinung, dass die Preise zu hoch sind. Aktionen wie das Dauerkartenspezial, Familienticket bzw. Vater/Kind-Ticket sind sehr gute Sachen/Ansätze! Gibt es Überlegungen diese Aktionen dauerhaft einzurichten?
R: Erst einmal zu den Eintrittspreisen. Nach jedem Spieltag gibt es eine Gesamtabrechnung, bei 4000 – 5000 Zuschauern blieb in der letzten Saison kaum etwas übrig, da man die Statuen des DFB(Auflagen&Co) und die Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt von den Einnahmen subtrahieren musste. Andere Stadien finanzieren sich durch Businessseats und V.I.P. Logen, somit fließt viel Geld von den Sponsoren. Dort können die Preise für die Stehplätze problemlos gedrückt werden. Hier geht dies leider nicht. Deshalb bieten wir ja die Aktionen an, auch die Dauerkarte kann den Preis über die Saison merklich drücken. Wir sind uns bei den Kartenpreisen bewusst, dass die Schmerzgrenze erreicht ist, aber wir müssen auch daran denken, den Spielbetrieb in der 3. Liga zu sichern. Preislich liegen wir gegenüber der Konkurrenz im oberen Mittelfeld, aber eben nicht an erster Stelle.
G: Wenn man es mit einem Augenzwinkern sehen möchte, so kann man auch sagen, dass Dauerkarteninhaber die treuen Fans sind und wer nur bei schönem Wetter mal zum RWE will, muss eben ein wenig mehr bezahlen. Irgendwo ist das doch gerecht.
* Thema Stadiongestaltung und somit das schlechte Verhältnis der aktiven Fans zu Herrn ######, gibt es eine Möglichkeit, ähnlich wie z.B. an der Saale und in Dresden, das Stadionumfeld zu verschönern. In Erfurt haben schon mehrere legale Graffitis den Weg an graue Wände gefunden, was dazu geführt hat, dass diese Stellen nicht mehr sinnlos beschmiert werden, da ein gewisser Respekt vor solchen Werken besteht. Gibt es eine Möglichkeit, noch mal zwischen uns und Herrn ###### zu vermitteln?
G: Zur Gestaltung des Stadions haben wir leider keinerlei Mitspracherecht, wir können lediglich versuchen, das Gespräch dahingehend zu lenken. Ich bräuchte entsprechende Unterlagen mit fertigen Werken, am besten eine Vorher/Nachher Collage. Weiterhin würde ich bei solchen Gesprächen ein, zwei Aktive von Euch mit zu Herrn ###### nehmen und das Gespräch suchen.
Apropos schlechtes Verhältnis, ich habe noch einen persönlichen –negativen- Einwurf. Ich höre oft von den Gästen, dass das Erfurter Publikum recht negativ rüber kommt. Das „Scheiß Verein“ ist da nur ein Beispiel. Auch kommt es mir so vor, dass die Gesänge zu 60% gegen den Gastverein und 40% für den eigenen Klub intoniert werden. Auch hört man von der Tribüne oft, dass Auswechselspieler des Gegners auf ihre momentane Situation aufmerksam gemacht werden. Aber vor allem bei einem Rückstand wünsche ich mir, dass die Kurve den Verein nach vorn schreit und unterstützt. Meist ist dann jedoch alles ruhig.
* Thema Gästehymne. Wer kam auf die Idee- entgegen der eigenen Fans die jeweiligen Hymnen abzuspielen und wann wird das wieder geändert?
(es folgt ein reges Frage-/Antwort-/Argumentationsspiel)
G: Das Abspielen der Gästehymne schadet doch nicht?! Es ist ein Zeichen von Fairness
*In der Champions League wird so was doch auch nicht gemacht und man stelle sich eine solche Situation bei Dortmund-Schalke vor, bei der der Gästeblock mit 6000 Leuten gefüllt ist.
R: Das ist natürlich ein Argument
*Für uns geht dabei aber ein wenig das Schamgefühl einher, wenn man in der eigenen Hütte den Gast (z.B. Dresden) seine Hymne singen lässt.
G: In St. Pauli klappt das doch auch. Dort wird ebenfalls die Hymne gespielt, dann muss man eben richtig laut sein, um dagegen anzukommen.
*Die Hymnen werden ja nicht gleichzeitig gespielt, so dass man einen Wettstreit draus machen kann…man darf bei der Gästehymne zuhören, wie drüben gesungen wird, außerdem kann man hierbei Ost und West nicht vergleichen, da noch viele Mentalitätsunterschiede vorherrschen.
G: Das sehe ich nicht so. Für mich ist das eher eine Frage der Toleranz.
*Auch finanziell ist das doch nicht förderlich. Es kommen nicht mehr Gäste zu uns, weil hier die eigene Hymne gespielt wird. Auch unsere Sponsoren machen die Geldbörse nicht weiter auf, weil ein fremdes Lied aus den Lautsprechern klingt. Weiterhin sind nach einer Internetforenumfrage 85% der User gegen das Abspielen der Gästehymne, so etwas müssen sie doch auch beachten?
G: Ja, das ist die FANsicht. Aber ich bleibe dabei, dass das imagefördernd ist und zur allgemeinen Deeskalation beiträgt. Was wiederum den heimischen Sponsoren zusagen dürfte.
*Nunja, ich glaube nicht, dass das beim Derby so deeskalierend wirkt.
R: *lacht zustimmend*
G: *lacht zustimmend*
*Wir glauben trotzdem, dass man sich damit keine Freunde macht
G: Das glaube ich nicht. Auf der Tribüne im nähren Umkreis ist ein Großteil der Leute dafür oder es stört sie nicht weiter.
*Noch mal zurück zu kommen auf das Toleranzthema…es wirkt doch arg aufgesetzt bzw. ist das nicht eine aufgezwungene Toleranz? Wir finden, wahre Toleranz wäre, statt Gästehymnen zu spielen, den Gästen sämtliches Material zu erlauben und nicht teilweise alles zu verbieten.
R: Da ist natürlich etwas Wahres dran.
G: Gut, wir machen es so, das Thema wird bei der nächsten Mitgliederversammlung aufgegriffen und wir lassen die Mitglieder entscheiden. Für die Fahnen der Gäste sind allerdings Sicherheitsbestimmungen „zuständig“. Ich werde mir die Sache jedoch notieren.
R: Vielleicht haben wir uns zu sehr von St.Pauli verleiten lassen. Eins kann ich aber versprechen, bei den Derbys wird es keine Gästehymne geben.
*Wo wir gerade bei der Musik sind, die extrem laute „Ballermannmukke“ vor dem Spiel wirkt stark nervend. Dadurch, dass man kaum sein eigenes Wort versteht ist es weiterhin schwierig, größere Choreos zu leiten. Kann man da bei der Lautstärke und dem Liedgut nicht etwas verändern? Zum Beispiel RWE Lieder/Hymnen von diversen Gruppen abspielen oder auch mal einen DDR-Schlager für die ältere Generation?
G: Das finde ich gut *lacht*
R: Ich wusste gar nicht, dass es mehrere gibt, aber da kann ich mich 1000%ig drum kümmern. Mir müssten dann auch entsprechende Tonträger zugespielt werden.
*Und bei den Werbeeinlagen nach einem Tor kann man nichts machen? Kommt es irgendwann so, dass auch eine Ecke und ein Foul von einem Sponsor präsentiert wird?
G: Für die Torpräsentation gibt es nun mal Geld, viel Geld. Das sind 10-12 Sekunden, da muss man nun mal durch. Aber eine Inflation von Werbeeinspielungen wird es nicht geben. Man muss es ja nicht übertreiben.
*Noch einmal zum Fahnenproblem der Gäste. Es gibt auch eine schöne Variante in Gladbach. Dort heißt es, wie Du mir, so ich Dir. Es wird geschaut, wie die Gladbacher in fremden Stadien behandelt werden und was erlaubt wird und genauso werden im Rückspiel oder in der Folgesaison die entsprechenden Gegner behandelt
R: Auch das sprechen wir dann an.
*Eine Frage zum Steinhaus. Ist es denn jetzt schon fertig und was hat der ganze Spaß gekostet?
R: Ja, das Steinhaus ist fertig. Der gesamte Unterbereich wurde für die erste Mannschaft ausgebaut und professionelle Strukturen auch für die Gäste und die Schiedsrichter geschaffen.(sicher das er Schiedsrichter und Gäste einschloss?) Also separate Trainerräume, Arbeitsräume für unsere Physiotherapeuten und Ärzte sowie Aufenthaltsräume für die Spieler der ersten Mannschaft. Es wird auch bald einen Tag der offenen Tür geben, wo sich jeder selber davon überzeugen kann. Der Initiator war im Übrigen auch hier Herr Hörgl. Die Leute sehen nicht, dass er viel im Hintergrund macht, aber was er macht, hat Hand und Fuß. Die meisten Dinge die dort entstanden sind beruhen auf sachliche Sponsorenleistungen und Eigeninitiative. Die sonstigen Kosten teilen sich auf die Stadt(6000€) und der Verein(5000€).
*Wie beurteilen Sie die Aussagen des Pressesprechers W. Mohren nach dem Unterhaching-Spiel? Als Segen oder Fluch?
R: Herr Mohren ist Pressesprecher des RWE, aber er darf auch von außen seine Meinung über seine Kolumnen kundtun. Weiterhin vertreten wir im Gesamten den Verein. Ich fand die Kolumne toll und bin der Meinung, dass er weitere kritische Berichte schreiben soll. Ja, im ersten Moment stört das den Trainer und/oder die Spieler, aber sie müssen damit umgehen können. Nach einer Woche sieht man das differenzierter und nimmt sich vielleicht auch der Kritik an. Das ist bei mir und meinen Mitarbeitern genauso. Auch ich muss das ab können. Und bei der Pressekonferenz sitzt Herr Mohren auch immer dabei. Da traut sich die Presse nicht, mal den Mund aufzumachen. Aber dann immer hinten rum Behauptungen aufstellen, das können sie. Ich habe da gewisse Redakteure von einer bestimmten regionalen Tageszeitung im Sinn (Name der Tageszeitung ist der Redaktion bekannt Anm.d.R.).
*Pokal-Aus, niedrige Sponsorengelder, fehlende Zuschauereinnahmen - war das auch ein Grund dafür, dass beim Transfer von Carsten Kammlott zugestimmt wurde?
R: Nein. Er hatte einen Fördervertrag in der Jugend. Als er in der ersten Mannschaft zum Shootingstar wurde, haben wir seinen Vertrag ein wenig angepasst, aber die Bezahlung war in Relation immer noch nicht die Beste. Es haben auch Klubs wie Bayern, Bremen und Hoffenheim angefragt, umso überraschter war ich vom Anruf von Rasenball Sport Leipzig. Es lag ihm plötzlich ein Angebot von einem heimatnahen Verein vor, wo er 10 Mal soviel verdient, wie hier. Damit hat man doch ausgesorgt?! Also hat er unterschrieben.
*Wenn wir schon bei Rasenball Sport Leipzig sind, wie ist Ihre Meinung dazu, wenn man bedenkt, dass Vereine, wie unser RWE jährlich ums Überleben kämpft und dort mit viel Geld ein Konstrukt aus dem Boden gestampft wird.
G: Ich muss sagen, das ist eine tolle Geschichte, vor allem für die Region Leipzig. Das wird dort einen ordentlichen Aufschwung geben. Auch die umliegenden Vereine, werden von dem geschaffenen Fußball-Ausbildungszentrum profitieren.
R: Fußball ist eben Kommerz, doch wichtig ist mir, dass die 50+1 Regel bestehen bleibt, nur so können Vereine ihre Tradition beibehalten und wir haben keine Zustände, wie in England. Wenn bei Erfurt jemand kommt und sagt: „Hier sind so und so viele Millionen, ich bringe Euch nach oben“. Dann werde ich mit seinem Vorschlag und seinen Bedingungen vor die Mitglieder treten und diese abstimmen lassen.
*Ist Herr Nürnberger noch Sponsor beim FC RWE
G: Nein. Er hat sich vollständig zurückgezogen.
*Stimmt der kalkulierte Zuschauerschnitt von 6.000 pro Spiel?
R: Dank Rostock kann ich sagen, momentan ja. Wir haben für diese Saison einen Schnitt von ca. 6100 angepeilt. Die attraktiven Gegner kommen ja noch und somit bin ich guten Mutes, dass diese Zahl zu halten ist.
*Wie gefährlich wäre es denn, wenn diese Zahl nicht zu halten ist und z.B. nur ein Schnitt von 4000 Zuschauern erreicht wird?
R: Dann hat man einen Fehlbetrag, wie in der letzten Saison. Doch in der Wirtschaft gibt es immer eine Möglichkeit, diesen Fehlbetrag zu eliminieren, was wir auch geschafft haben. Somit hat uns dieser Fehlbetrag nicht erschüttert. So etwas passiert auch in der 2. Liga zuhauf. Das muss auch der DFB sehen. Denn der Profifußball wird dadurch nicht besser.
* Thema Traditionspflege - Auch wir werden uns diesem in nächster Zeit verstärkt widmen und im Rahmen des Rot-Weißen Mittwochs oder anderer Veranstaltungen alte Haudegen des FC RWE zu gewinnen - haben Sie Vorschläge für uns?
R: Ja, ihr könnt den Sakko einladen. DER kann reden. *lacht*
*Wie kann man das Image des Clubs in Erfurt und in Thüringen weiter verbessern?
G: Da sind wir auch schon am überlegen. Man braucht irgendwas, was den Klub einmalig macht. Auch ihr könnt Euch Gedanken machen, wir sind für Ideen offen.
*Gibt es Planungen bezüglich des 45-jährigen Vereinsjubiläums?
R: Ich dachte, man feiert nur richtig runde Geburtstage?! Zum 45. Jahrestag wird wohl eher weniger passieren. Ich tendiere da lieber zum großen Fest beim 50. Geburtstag.
*Das Derby steht vor der Tür. Es könnte ja die Möglichkeit bestehen, ein ausverkauftes Haus zu haben. Gibt es dahingehend Bestrebungen? Können wir Fans da irgendwie mitwirken, z.B. durch Mithilfe bei der Plakatierung?
R: Naja, da kann ich nur wieder sagen, unterstützt die Mannschaft, so gut es nur geht. Wir versuchen, die Presse ein wenig mehr zu aktivieren. Ihr könnt innerhalb des Freundeskreises Werbung machen. Mal ein paar Kumpels mehr mit zum Spiel nehmen. Bei der Plakatierung haben wir einen festen Verrag mit dem DSM – Verlag, die regeln das für uns. Ich persönlich rechne beim Derby mit 13 – 14 tausend Zuschauern.
*Wo sehen sie den RWE in 5-6 Jahren?
R: Wenn das mit dem Stadion klappt, dann in der 2. Liga
*Was machen sie eigentlich am 25.9 um 15:50 Uhr?
R: Mhhh. Das ist eine Fangfrage.Mal überlegen...
*Da ist das Derby zu Ende*
R: Ach sooo. Ja, erst schwitzen und dann ordentlich feiern.
*Und wer holt dann am Folgetag frühs die Brötchen? Sie oder ihre Frau?
R: Meine Frau!
*Noch ein paar Fragen zum leidigen Thema „Stadionumbau“. Was gibt es so zu berichten?
R: Ich bekomme viele Vorwürfe und Schmähungen wegen meinem Zitat vor einiger Zeit, aber ich kann immer wieder sagen, der Zug ist mitnichten „entgleist“. Ich führe jede Woche Gespräche und sehe der Sache weiterhin positiv entgegen. Somit bin ich der Meinung, dass das Stadion kommen wird. Ich erwähnte ja schon, dass ein Drittligabetrieb mit dem momentanen Steigerwaldstadion in Zukunft nicht möglich sein wird. Auch ist es mir nur schwer begreiflich, dass eine neue Radrennbahn und eine moderne Eislaufhalle gebaut wird, aber der publikumswirksamste Sport in Erfurt kein Stadion bekommt. Aber das liegt eben an der Politik in Thüringen. In anderen Bundesländern hat es ja auch geklappt, teilweise mit gleich zwei Stadien. Mit einem neuen Stadion würde ich mit einem Zuschauerschnitt von 7000-8000 kalkulieren. Auch die Logenplätze würden im Jahr Mehreinnahmen von ca. 1,6 Millionen Euro ausmachen. Da ist es kein Problem, der Stadt die 400.000 Euro Pacht zu bezahlen. Auch die Stadionrechte können vermietet werden und bringen somit frisches Geld. Wir planen ein öffentliches Forum, bei dem alle Verantwortlichen eingeladen werden. Hier soll es dann feste Aussagen geben. Ja oder Nein.
G: Die anderen Sportarten in Erfurt stimmen auch immer wieder gern gegen den RWE. In Erfurt wurde das fünfte Schimmbad eröffnet, aber wenn es darum geht, dass wir ein Stadion bekommen, wird sich quer gestellt.
*Wie sieht es bei der Realisierung des Stadions mit Aushängeschildern, wie unseren Flutlichtmasten oder den Namensrechten aus?
R: Ja, die Flutlichtmasten gefallen auch mir, aber bei den Namensrechten habe ich kein Problem, sie zu vermieten.
*Könnte es vielleicht ein positiver Faktor sein, dass Erfurt die Landeshauptstadt ist?
R: Das ist richtig. Ich bin der Meinung, wenn eine Entscheidung fallen sollte, wer ein neues/umgebautes Stadion bekommt, dann geht der Punkt an Erfurt.
G: Es wird umgebaut. Und ja, es soll auf jeden Fall eine Hybridvariante werden.
*Wie stehen unsere Chancen auf einen eigenen Block im neuen alten Heim? In wie weit wird dann die ersehnte Überdachung für einen Supporterblock eine Rolle spielen?
R: Ich weiß, das ist euch wichtig. Es spielt auf jeden Fall eine Rolle in den Planungen. Die Strukturen sind förderlich, aber man muss sich immer und überall ein bisschen anpassen.
*Wie ist ihre Meinung zu Ramelow seinem Vorschlag mit der GmbH?
R: Der Vorschlag ist nicht neu, den hatten wir schon länger diskutiert. Und dieses Finanzierungsmodel spielt eine Favoritenrolle, da sie nicht den Haushalt belastet.
*Es gibt auch die Möglichkeit von so genannten Fananleihen. Was ist ihre Meinung, wenn z.B. jeder 500 Euro als Kredit geben kann, bei einem bestimmten Zinssatz?
R: Dafür fehlt in Erfurt leider das Potenzial. Wenn so etwas dann ein Schuss in den Ofen wird, ist uns die Negativpresse gewiss. Auch ein Stadionumbau mit den Fans, wie z.B. bei Union Berlin wird wohl so nicht gehen.
G: Sollte aber ein Umbau beginnen, werden wir auf jeden Fall die Fans mit einbeziehen. Wir wären ja dumm, würden wir am Fan „vorbei planen“. Man kann sich dann in einer kleineren Runde zusammensetzen und die Fananliegen gebündelt diskutieren. Weil wir gerade bei den Fans sind, was ist aus der Sache mit Herrn Knieling geworden und wie steht ihr nun zum Fanhaus?
Aushilfsmoderator: Es ging nicht gegen das Fanhaus an sich. Es ging um die Person Knieling. Durch ihn war das Fanhaus am Schluss nur noch eine Trinkhalle mit Kartenverkaufsmöglichkeiten. Es gab dort keine Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Auch ist das Fanhaus für größere Aktivitäten viel zu klein. Was aber nicht heißt, dass wir zu den Angestellten im Fanprojekt keinen Kontakt hätten. Hier herrscht weiterhin eine gute Zusammenarbeit, was zum Beispiel die Busorganisation angeht. Auch zu den neuen Fanbetreuern haben wir ein gutes Verhältnis.
*Eine kleine Frage zwischendurch in eigener Sache. Ist es Möglich, unsere Veranstaltungen und Angebote im Raum über das Stadionheft zu promovieren?
R: Das ist natürlich möglich. Wir werden das in die Wege leiten. Auch über die offizielle Internetseite wurde ja z.B. der heutige Termin beworben.
*Die Fluktuation im Aufsichtsrat mach etwas sorgen, was sagen sie dazu?
R: Soooo groß ist die Fluktuation auch wieder nicht. Der Kern der Mitglieder im Aufsichtsrat ist ja geblieben. Aber z.B. Herr Kolbe war dauerhaft in München, da war eine Mitarbeit schwierig. Aber er ist noch am Sponsoring beteiligt, wohingegen Herr Nürnberger alles eingefroren hat.
*Wie sieht es bei den sportlichen Verantwortung aus, sind da aus der Chefetage immer alle beteiligt?
G: Ja, es wird sich bei solchen Entscheidungen immer zusammengesetzt. Dieses System greift auch immer besser und soll so beibehalten werden.
R: Die Vorgabe vom Verein ist ja, dass vermehrt auf die U23 gesetzt wird, damit die Substanz erhalten wird und man eine gute Nachhut in der Hinterhand hat. Notfalls hat man auch die Möglichkeit, Spieler zu verkaufen.
*Besteht weiterhin das Angebot, Ronny Hebestreit in den Verein mit einzubinden?
G: Wenn er zu einer bestimmten Position im Verein, wie z.B. als Trainer einer Mannschaftsabteilung, fähig ist, dann ja. Es muss sich ja auch im Endeffekt für uns rechnen.
*Nun mal wieder eine heikles Wort, was wir in den Raum werfen: Pyro
G: Es ist weiterhin so, dass es dem Verein schadet, denn der DFB mach die Regeln. Auch wenn jemand so etwas in der Kurve beobachtet, bin ich der Meinung, dass er denjenigen am Zünden hindern sollte. Es sieht gut aus, aber es ist nun mal verboten.
*Kann man da nicht das Hausrecht gegen den DFB durchsetzen und ein sicheres Abbrennen im eigenen Stadion durchsetzen? Das würde auch das Risiko für Unfälle verringern.
G: Das geht nicht. Ich denke ja genauso, aber es ist nun mal so. Wir können für das sichere Abbrennen im Stadion ja in einer Mitgliederversammlung abstimmen lassen, ob man in dieser Sache etwas gegen den DFB „unternimmt“. Wenn die Mehrheit dafür ist, machen wir das natürlich.
*Eine letzte Frage: Gab es schon mal einen Augenblick wo Sie alles hinwerfen wollten?
R: Ja, schon 80 Mal. *lacht* .Nein. Es ist zwar so, dass die Arbeit beim RWE nachteilig für den normalen Beruf und die Familie ist, aber ich mache es trotzdem, da hier viel Herzblut drin steckt. Es macht weiterhin viel Spaß. Ja, die Ansprüche hier sind manchmal frustrierend, da könnte man oft sagen, dass es doch die anderen machen sollen. Aber das sage ich nicht.
G: Ein Vorfall hat mich fast dazu bewogen. Als die Sache mit Herrn Nürnberger lief, bekam ich mehrere Drohbriefe. Bei den ersten Schreiben habe ich mir nichts weiter gedacht, aber wenn an das eigene Garagentor das Wort „Präsidium“, gepaart mit einem Totenkreuz geschmiert wird, denkt man schon nach.
Schlusswort von Herrn Rombach:
Ich bedanke mich nochmals für die Einladung. Wir gehen immer wieder gern zu solchen Abenden. Ich finde so etwas toll. Wir kommen ja auch nicht von „oben“. Wir reden auch im Stadion gern mit den Fans. Also, wir kommen jederzeit wieder. Und noch etwas, zu Eurer Verlosung. Wir geben wir Euch noch eine Jahreskarte für die nächste Saison dazu.
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Oli am Freitag 10. September 2010, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.