Beitragvon Guerti » Dienstag 13. September 2011, 22:24
Heute schäme ich mich zum ersten Ma in meinem Leben, mich zu den Fans des FC Rot-Weiß Erfurt zu zählen.
Nicht, weil Zuschauer gegenüber anderen Fans gewalttätig wurden. Nicht, weil die Mannschaft beschämenden Fußball zeigt.
Nein, heute haben die Fans auf der Tribüne gezeigt, wie einfältig, unflätig und schlicht und ergreifend inkompetent es sein kann. Marcel Reichwein ist einer der besten Spieler, die wir in den letzten Jahren am Steigerwald sehen durften. Er arbeitet unheimlich viel für die Mannschaft, er setzt sich ein und ist - stand heute - an 6 von 8 Toren des RWE dirket beteiligt.
Davon abgesehen ist es beschämend, dass die eigenen Fans nicht nur die Mannschaft auspfeiffen - das gehört ja bald zum guten Ton in Erfurt - sondern sich dermaßen auf einen Spieler einschießen. Es ist mir unbegreiflich, was Menschen durch den Kopf geht, wenn sie einen Spieler dermaßen angreifen und demotivieren.
Nicht mal zwei Jahre ist es her, dass sich Robert Enke das Leben nahm. Erst vor kurzem sind zwei Spieler aus den ersten beiden Profiligen vom Fußball vorerst zurückgetreten, weil sie ebenfalls unter Depressionen leiden. Was muss noch passieren, bevor die Zuschauer aufwachen und erkennen, dass da unten Menschen mit Gefühlen, Ängsten, Talenten und Fehlern stehen? Niemand ist perfekt, jeder macht Fehler. Es geht mir auch nicht darum, dass keine kontruktive Kritik geäußert werden darf. Aber keiner hat Danso wegen seines Fehlers vorm 2:2 ausgepfiffen, keiner Rudi, dass er das 2:0 nicht macht. Hier wird massiv und m.M.n. auch organisiert gegen einen einzelnen Spieler vorgegangen.
Ich hoffe, die Fans zeigen in den nächsten Wochen die einzig richtige Reation auf die Vorfälle vom heutigen Abend:
Laute und donnernde Unterstützung der ganzen Mannschaft, aber besonders und vor allem Marcel Reichwein gegenüber.
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