Spielbeobachter hat geschrieben:Mal wieder was aus sozialistischen Zeiten über den Heinz in der heutigen (09.10.2010) TA. Wird sicherlich nicht der einzige Brief vom VEB Kombinat CZJ gewesen sein.
Einen Auszug (den Heinz betreffend) aus dem Artikel der Thüringer Allgemeinen Zeitung:
Obwohl der 1903 gegründete Fußballklub Carl Zeiss Jena seinen Vornamen in der DDR behalten durfte, war selbst dort nicht jeder glücklich damit. Der allmächtige Direktor des gleichnamigen Kombinats, Wolfgang Biermann, schrieb 1988 einen Beschwerdebrief an das ZK der SED, in dem er Maßnahmen zum Imageschutz seines bedeutenden Exportbetriebes verlangte. Aus politischer Verantwortung sah er es "als einen nicht länger zu akzeptierenden Zustand an, wenn der Name Carl Zeiss Jena, der national und international als ein Markenzeichen für Leistung, Präzision und Qualität mit hoher Werbewirksamkeit geführt wird, durch das dauerhaft schlechte sportliche Niveau des Jenaer FC in Misskredit gebracht wird und damit gleichzeitig auch die Leistungen der Werktätigen des Kombinats . . . auf unzulässige Weise herabgewürdigt werden."
Biermann forderte deshalb unter anderem eine neue sportliche Leitung und eine vierjährige Wechselsperre für die besten Jenaer Spieler. "Sollten die von mir dargelegten Maßnahmen ablehnend entschieden werden, erwarte ich die Änderung des Namens des Fußballklubs Carl Zeiss." Die Drohung, die bis zu Politbüromann Egon Krenz gelangte, bewirkte glücklicherweise nichts.
Kompletter Artikel hier: http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Eine-kleine-Zeitreise-in-die-Vereinsnamen-deutscher-Fussballvereine-322733835
Hintergrund war, dass die SED (heutiger Name Die Linke) Mitte der 80er beschloss, dass die besondes bevorzugten Clubs (BFC, Heinz Jena, Magdeburg Lok Leipzig, Dresden) keine vom SED-Politbüro garantierten Oberliga-Spitzenplätze mehr bekommen. Das Umdenken kam durch die Misserfolge in den Europacups.
Das Ergebnis war, Heinz Jena landete im Mittelfeld und Erfurt durfte plötzlich international spielen. Da erinnert man sich gern an Spiele im Intertoto-Cup z.B. gegen Düsseldorf, zu Hause 6:1 und in Düsseldorf 3:0. Die waren damals Erstligist und sechs Jahre zuvor Europucupfinalist.
Nur Biermann war damals sauer. Sein Verein hatte plötzlich kein Recht mehr auf einen Spitzenplatz.