1.200 Euro Geldstrafe

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Oli
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Beitragvon Oli » Mittwoch 27. Mai 2015, 16:37

DFB-Urteil: 1.200 Euro Geldstrafe!

Was geht den DFB das an?


„Sei der Wind - nicht das Fähnchen!“

Edden
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Beitragvon Edden » Mittwoch 27. Mai 2015, 16:41

Wo bleibt eigentlich der große Aufschrei der Medien wenn der DFB die Meinungsfreiheit aushölt?
Karrikaturen, die religiöse Gefühle verletzten sind absolut fallen unter die Meinungsfreiheit (naja eigentlich nur bei einer Religion) aber bei Fußballfans ist das "hohe Gut" nicht viel Wert.


Noodles

Beitragvon Noodles » Mittwoch 27. Mai 2015, 17:58

Nun, bei einem Fußballspiel ist ein satirischer Kontext weniger gegeben als bei einer Zeitschrift. Das Plakat kann lustig sein, wirkt aber eher unsachlich und verunglimpfend. Und plumpe "Beleidungen" fallen nicht zwangsläufig unter Meinungsfreiheit, sondern kosten oft ein Sümmchen. Im Kunst-, Karnevals- oder Satire-Kontext sieht das schon wieder anders aus.

Eine solche Botschaft hat immer verschiedene Seiten. Sender - Adressat - Kontext. Hier passt der 'Kontext' Fußballspiel nicht, um die (eventuell als Satire gemeinte) Verunglimpflung als Satire zu lesen.


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Winger
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Beitragvon Winger » Mittwoch 27. Mai 2015, 19:35

Wir haben es gewagt Einspruch zu erheben wegen 20000€,das war Gotteslästerung und nu gibt`s bei jeder Kinderkacke auf die Fresse. :kotz:



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RWE-Chris
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Beitragvon RWE-Chris » Mittwoch 27. Mai 2015, 21:50

Das ist die lächerlichste Strafe seit es Strafen gibt und wir akzeptieren das auch noch... Unglaublich!


"Bernhard Langer hat mal gesagt, Leistungssport spielt sich zwischen den Ohren ab."
Edden
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Beitragvon Edden » Donnerstag 28. Mai 2015, 09:27

Noodles hat geschrieben:Nun, bei einem Fußballspiel ist ein satirischer Kontext weniger gegeben als bei einer Zeitschrift. Das Plakat kann lustig sein, wirkt aber eher unsachlich und verunglimpfend. Und plumpe "Beleidungen" fallen nicht zwangsläufig unter Meinungsfreiheit, sondern kosten oft ein Sümmchen. Im Kunst-, Karnevals- oder Satire-Kontext sieht das schon wieder anders aus.

Eine solche Botschaft hat immer verschiedene Seiten. Sender - Adressat - Kontext. Hier passt der 'Kontext' Fußballspiel nicht, um die (eventuell als Satire gemeinte) Verunglimpflung als Satire zu lesen.


Selten so viel Unsinn gelesen.
Wer legt denn fest, wann und wo ein "satirischer Kontext" besteht? Macht das der oberste Weltsatirerat? Ist der demokratisch legimitiert? Wenn ich demnächst ein satirischen Witz bei meine Kollegen reiße, werde ich dann angezeigt, weil er nicht im richtigen Kontext war?
Wann Satire oder Ironie angebracht ist, entscheidet ja wohl immernoch diejenigen die ihre Meinung äußern.
Satire ist nun mal eine Möglichkeit um seine Meinung kurz und prägnant deutlich zu machen.

Es ist schon erstaunlich wie die Medien es immerwieder hinnehmen dass Fußballfans ihre Freiheitsrechte eingeschränkt bekommen. Jeder benutzt das Wort "Bulle". Aber eine satirischer Plakat ist natürlich ne übelste Verunglimpfung. Klar bei den "hochgebildeten" Reportern gilt der gemein Fußballfan immernoch als dummer razisstischer Rambo der ruhig immer mal eins auf dem Deckel bekommen kann. Bürgerrechte für diese Klientel? Who cares?


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Christian
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Beitragvon Christian » Donnerstag 28. Mai 2015, 10:12

Gut geschrieben, Edden :klasse:


Nummer13
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Beitragvon Nummer13 » Donnerstag 28. Mai 2015, 15:36

Mal abgesehen davon, dass ich mich mit der Aussage nicht identifiziere, ist es mal wieder eine totalitäre Einmischung des nicht demokratisch legitimierten Verbandes in den Hoheitsbereich des Staates.

Die Herren in Frankfurt werden so weitermachen, wenn nicht irgendwann einer auf dem zivilrechtlichen Weg dem Spuk ein Ende macht.

Wenn der Verein die Strafe weiterreicht, hätten die Ultras die Möglichkeit einen zivilrechtlichen Musterprozess zu führen.


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Edden
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Beitragvon Edden » Freitag 29. Mai 2015, 08:51

Nummer13 hat geschrieben:Mal abgesehen davon, dass ich mich mit der Aussage nicht identifiziere, ist es mal wieder eine totalitäre Einmischung des nicht demokratisch legitimierten Verbandes in den Hoheitsbereich des Staates.


Stimme in beiden Punkten mit dir überein.

Nummer13 hat geschrieben:Die Herren in Frankfurt werden so weitermachen, wenn nicht irgendwann einer auf dem zivilrechtlichen Weg dem Spuk ein Ende macht.
Wenn der Verein die Strafe weiterreicht, hätten die Ultras die Möglichkeit einen zivilrechtlichen Musterprozess zu führen.


Halte ich für unmöglich.
1) Das Weiterreichen der Strafe halte ich für zivilrechtlich schwierig. Auf welcher Gesetzgrundlage soll das basieren, dass der RWE die Kosten weiterreicht? Ich bezweifle unheimlich, dass sie irgendein Staatsanwalt (erst recht kein Richter) dazu hinablässt wegen solch einer Lapalie überhaupt ein Verfahren zu eröffnen.
2.) Wer sind eigentlich "die Ultras"? Wen genau willst du verantwortlich machen? Diejenigen die das Plakat hochhielten und nichtmal sahen was draufstand?
3.) Selbst wenn man die Ultras bestrafen würden, könnten sie nur gegen denjenigen Klagen der sie bestraft hat. Das wäre ein Zivilgericht bzw der RWE.

Wenn, dann müsste der RWE diesen Schritt gehen. Was aber schwierig ist, weil er auf vielfältige Weise vom DFB abhängt.

Für mich müssten hier die Medien einschreiten. Sie sind doch sonst so für Meinungs und Redefreiheit! Im MDR Radio kam der entsprechende Kommentare wieder so rüber, als könnte der RWE seien bösen dummen Fans nicht unter Kontrolle bringen. :kotz:


Nummer13
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Beitragvon Nummer13 » Freitag 29. Mai 2015, 12:30

Solche Prozesse hat es schon des öfteren gegeben. Der Verein klagt auf Schadensersatz gegen den Verursacher. Bis jetzt hat der Verein immer den Schadensersatz zugesprochen bekommen. Allerdings ist man noch nicht bis zum BGH gegangen. Die Rechtsgelehrten streiten sich, ob das rechtlich so in Ordnung geht.

Hier ein Beispiel:
http://www.rundschau-online.de/koeln/30-000-euro-schadensersatz-fc-fan-droht-verurteilung-wegen-boellerwurf,15185496,30161224.html


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Beitragvon Edden » Freitag 29. Mai 2015, 13:24

Nummer13 hat geschrieben:Solche Prozesse hat es schon des öfteren gegeben. Der Verein klagt auf Schadensersatz gegen den Verursacher. Bis jetzt hat der Verein immer den Schadensersatz zugesprochen bekommen. Allerdings ist man noch nicht bis zum BGH gegangen. Die Rechtsgelehrten streiten sich, ob das rechtlich so in Ordnung geht.

Hier ein Beispiel:
http://www.rundschau-online.de/koeln/30-000-euro-schadensersatz-fc-fan-droht-verurteilung-wegen-boellerwurf,15185496,30161224.html


Hmm krass.
aber ein böllerwurf an sich ist ja schon eine zivilrechtliche straftat. außerdem steht es in der stadionordnung. satirische plakate sind keine straftat und auch nicht per stadionordnung verboten.


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Beitragvon Nummer13 » Freitag 29. Mai 2015, 13:55

Es ist erst einmal unerheblich, ob es eine Straftat war. Der Verein klagt ja auf dem zivilrechtlichen Weg auf Schadenersatz. Das Argument mit der Stadionordnung würde schon eher greifen. Der Verein muss nachweisen, dass der Verursacher gegen ein von ihm durchzusetzendes Verbot verstoßen hat.

Das eigentliche Problem ist, dass die Vereine nicht den zivilrechtlichen Weg beschreiten, weil die Sorge, der DFB würde sie an anderer Stelle schikanieren so groß ist. Auch die Dauer und die Kosten sind hier ein Problem. Die kleinen Vereine haben nicht die Lobby und die Ressourcen und die großen Vereine juckt es nicht, weil die Beträge für sie nur Kleingeld darstellen. In Kenntnis dessen lehnt sich der DFB bequem zurück und spielt den Richter auf einem Spielfeld auf dem er eigentlich nicht zugelassen ist. Solange keiner der Beteiligten gegen den DFB klagt, wird sich daran nichts ändern.


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Beitragvon Edden » Freitag 29. Mai 2015, 14:14

Nummer13 hat geschrieben:Es ist erst einmal unerheblich, ob es eine Straftat war. Der Verein klagt ja auf dem zivilrechtlichen Weg auf Schadenersatz. Das Argument mit der Stadionordnung würde schon eher greifen. Der Verein muss nachweisen, dass der Verursacher gegen ein von ihm durchzusetzendes Verbot verstoßen hat.

Das eigentliche Problem ist, dass die Vereine nicht den zivilrechtlichen Weg beschreiten, weil die Sorge, der DFB würde sie an anderer Stelle schikanieren so groß ist. Auch die Dauer und die Kosten sind hier ein Problem. Die kleinen Vereine haben nicht die Lobby und die Ressourcen und die großen Vereine juckt es nicht, weil die Beträge für sie nur Kleingeld darstellen. In Kenntnis dessen lehnt sich der DFB bequem zurück und spielt den Richter auf einem Spielfeld auf dem er eigentlich nicht zugelassen ist. Solange keiner der Beteiligten gegen den DFB klagt, wird sich daran nichts ändern.


Tja aber der Verein wird nicht klagen, weil der DFB ihn schikanieren kann. Die Ultras werden nicht klagen, weil ihnen dazu erst recht die Ressourcen fehlen. Und nun?
Meiner Meinung nach müsste hier die Presse mal was unternehmen. Ein paar ordentliche Berichte über die Machenschaften des DFB auf Rechtsgebieten die ihm nichts angehen. Ein paar Kritiken wie der DFB mit Meinungsfreiheit umgeht.... Aber die Presse schaut ja nicht hin und singt lieber weiter das Lied vom bösen dummen Fußballfan


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Beitragvon Guerti » Samstag 30. Mai 2015, 08:29

Ich denke nicht, dass es helfen würde.

Die Medien hauen wie verrückt auf der FIFA rum, auf Blatter, auf die Gremien, ... und wen juckt es? Niemanden. Jeder glotzt die WM, egal, ob dafür Bauarbeiter wie Sklaven gehalten werden (Katar), Kinder auf den Straßen erschossen werden, weil Obdachlosigkeit nicht ins Bild der "modernen westlichen Welt" passt (Brasilien) oder Fußballpaläste gebaut werden, während das Volk verhungert, die ein paar Jahre später abgerissen werden oder kaumgenutzt verrotten (Südafrika). Die korrupten Abgeordneten wählen den König der Hinterzieher zum Chef, aber echter Widerstand bildet sich gar nicht. Wer Millarden in der Hinterhand hat, kann so lange auf den Tisch legen, bis der integerste der Widerständler einknickt.

Genau das ist das Problem im Fußball - jeder bringt seine Schäfchen ins Trockene.

Was könnte denn passieren, wenn der RWE einen Prozess vor einem Zivilgericht gegen den DFB gewinnt? Dann kommt beim nächsten Verstoß eben das doppelte Strafgeld oder ein Geisterspiel zum Vollzug. Meint ihr, der DFB lässt sich von uns ans Bein pinkeln? Meint ihr, das lässt sich der DFB gefallen? Wer stellt denn die Schiedsrichter? Erfolgshungrige junge Männer, die in die Bundesliga streben. Leute, die nur in die 3. Liga gekommen sind, weil sie 60.000 Schiedsrichter, von denen hunderte genauso gut sind, wie sie, zurückgelassen haben. Männer, die wissen, wie Speichellecken und vorauseilender Gehorsam zum gewünschten Ziel führen. Da braucht es nicht mal eine Anweisung, ein Telefonat oder eine Ansprache von den Oberen.

Hier geht es einfach um zu viel Geld und eine von Kopf bis Fuß monopolistisch aufgebaute Organisation.


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Christian
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Beitragvon Christian » Samstag 30. Mai 2015, 10:00

Top geschrieben, Guerti :respekt:


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Thomsen
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Beitragvon Thomsen » Montag 24. August 2015, 14:22

Wieder einmal stehen 5.000 € Strafe in Aussicht - dieses Mal für die Aktionen im Eröffnungsspiel in Magdeburg. Sind auch wieder ein paar Euros, die an anderer Stelle fehlen werden.


Mal verliert man, mal gewinnen die anderen.
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Beitragvon rwerabbert » Dienstag 25. August 2015, 20:28

Wenn am Ende wieder 150000 Euro fehlen, sind das nur Peanuts ;)

Wieso wird eigentlich Erfurt für Gedränge vorm Gästeblock in MD bestraft?
Wenn die zu unfähig sind, gerade mal 2 Tore für 2000 Gäste aufmachen. Kein Wunder das gedrängelt wird, wenn 5 Minuten nach Anpfiff immer noch hunderte Leute draußen stehen...




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